Peter Rühmkorf - „Wir werden es noch merken, dass wir mit diesem Verfassungspoeten unseren Nationaldichter verloren haben.“ Patrick Bahners, FAZ
Wie ein Gedicht zur Sprache kommt: „Selbst III/88. Aus der Fassung“ gestattet einen spannenden Blick in die Arbeit Peter Rühmkorfs. Nur bei uns.
Peter Rühmkorf, feuriger Wortkünstler und freimütiger Bekenner verborgenster Privatissima, offenbart in diesem außergewöhnlichen Buchprojekt die Genese eines Gedichts in sämtlichen Details:
„Wie arbeitet ein Gedicht sich voran, und zwar in aller Bescheidenheit vom ersten Einfall bis zum allerletzten Schlusspunkt? Wie gliedert sich ein lyrischer Organismus in die Länge und Breite und nach welchen Gesetzen verketten sich die Assoziationen überhaupt zu einem gesammelten Ganzen? Das ist als Fragestellung zwar nicht unbedingt neu, und wie wir den kritischen Werkausgaben von Friedrich Hölderlin bis zu Georg Heym und Georg Trakl entnehmen können, hat sich den Dichtern öfter schon aus vielen verlorenen Augenblicken ein Universum gebildet, und aus zahlreichen vorgreifenden und nachfassenden Federzügen am Ende das Gedicht. Trotzdem weisen die Rekonstruktionen der Vergleichswissenschaften zwangsläufig die hässlichsten Baulücken auf.
Was sich erhalten hat und was man dann mit Geduld und Spucke übereinanderkopieren oder nebeneinander herlesen kann, sind sogenannte Entwürfe, Probierläufe, Phasen und Fassungen, aber wie ein Gedicht sich wortwörtlich, um nicht zu sagen, buchstäblich entwickelt, bleibt aus Mangel an Bauabfällen der bloßen Vermutung überlassen … Wo immer ich gehe, stehe, sitze, liege oder fliege, rast, flattert, flimmert, wedelt, taumelt, fegt und schwebt so viel poetischer Leuchtstoff auf meinem inneren Wahrnehmungsschirm vorbei, dass ich ihn in der Eile weder verbinden noch zur Ordnung rufen kann …
Der Einfall ist die kleinste belebte Einheit des Gedichtes, fraglos seiner selbst sicher und doch zugleich der Ausdruck universaler Fassungslosigkeit … Was sie auszeichnet vor einer Welt geschlossener Systeme (auch dem formalen Ordnungssinn von regelrechten Strophen), ist ja gerade ihre unüberlegte Sprunghaftigkeit, Leichtfertigkeit und Treffsicherheit - sie schlenkern so hin und sitzen“ (Peter Rühmkorf).
Es war ein Herzenswunsch von Peter Rühmkorf zu dokumentieren, wie sich aus der Ursuppe der lyrischen Leuchtstofffragmente über zahllose Zwischen- und Überarbeitungsstufen die Fassung letzter Hand herauskristallisiert. Daraus entstand ein großformatiger Band mit über 700 faksimilierten Manuskriptseiten in einer limitierten und längst vergriffenen Luxusversion.
Dieses „Wahnsinnsprojekt des Haffmans Verlages - wahrhaftig einmalig in der Geschichte des Poesie- und Verlagswesens“ (Tobias Gohlis, Hannoversche Allgemeine Zeitung) erscheint jetzt noch einmal in einer leicht verkleinerten, aber ansonsten unveränderten Sonderausgabe. Mit einem Nachwort des Dichters zur Entstehungsgeschichte.
Peter Rühmkorf „Selbst III/88. Aus der Fassung“. 736 Seiten. Format 18x25 cm. Haffmans Verlag. Nur bei uns.
Wie ein Gedicht zur Sprache kommt: „Selbst III/88. Aus der Fassung“ gestattet einen spannenden Blick in die Arbeit Peter Rühmkorfs. Nur bei uns.
Peter Rühmkorf, feuriger Wortkünstler und freimütiger Bekenner verborgenster Privatissima, offenbart in diesem außergewöhnlichen Buchprojekt die Genese eines Gedichts in sämtlichen Details:
„Wie arbeitet ein Gedicht sich voran, und zwar in aller Bescheidenheit vom ersten Einfall bis zum allerletzten Schlusspunkt? Wie gliedert sich ein lyrischer Organismus in die Länge und Breite und nach welchen Gesetzen verketten sich die Assoziationen überhaupt zu einem gesammelten Ganzen? Das ist als Fragestellung zwar nicht unbedingt neu, und wie wir den kritischen Werkausgaben von Friedrich Hölderlin bis zu Georg Heym und Georg Trakl entnehmen können, hat sich den Dichtern öfter schon aus vielen verlorenen Augenblicken ein Universum gebildet, und aus zahlreichen vorgreifenden und nachfassenden Federzügen am Ende das Gedicht. Trotzdem weisen die Rekonstruktionen der Vergleichswissenschaften zwangsläufig die hässlichsten Baulücken auf.
Was sich erhalten hat und was man dann mit Geduld und Spucke übereinanderkopieren oder nebeneinander herlesen kann, sind sogenannte Entwürfe, Probierläufe, Phasen und Fassungen, aber wie ein Gedicht sich wortwörtlich, um nicht zu sagen, buchstäblich entwickelt, bleibt aus Mangel an Bauabfällen der bloßen Vermutung überlassen … Wo immer ich gehe, stehe, sitze, liege oder fliege, rast, flattert, flimmert, wedelt, taumelt, fegt und schwebt so viel poetischer Leuchtstoff auf meinem inneren Wahrnehmungsschirm vorbei, dass ich ihn in der Eile weder verbinden noch zur Ordnung rufen kann …
Der Einfall ist die kleinste belebte Einheit des Gedichtes, fraglos seiner selbst sicher und doch zugleich der Ausdruck universaler Fassungslosigkeit … Was sie auszeichnet vor einer Welt geschlossener Systeme (auch dem formalen Ordnungssinn von regelrechten Strophen), ist ja gerade ihre unüberlegte Sprunghaftigkeit, Leichtfertigkeit und Treffsicherheit - sie schlenkern so hin und sitzen“ (Peter Rühmkorf).
Es war ein Herzenswunsch von Peter Rühmkorf zu dokumentieren, wie sich aus der Ursuppe der lyrischen Leuchtstofffragmente über zahllose Zwischen- und Überarbeitungsstufen die Fassung letzter Hand herauskristallisiert. Daraus entstand ein großformatiger Band mit über 700 faksimilierten Manuskriptseiten in einer limitierten und längst vergriffenen Luxusversion.
Dieses „Wahnsinnsprojekt des Haffmans Verlages - wahrhaftig einmalig in der Geschichte des Poesie- und Verlagswesens“ (Tobias Gohlis, Hannoversche Allgemeine Zeitung) erscheint jetzt noch einmal in einer leicht verkleinerten, aber ansonsten unveränderten Sonderausgabe. Mit einem Nachwort des Dichters zur Entstehungsgeschichte.
Peter Rühmkorf „Selbst III/88. Aus der Fassung“. 736 Seiten. Format 18x25 cm. Haffmans Verlag. Nur bei uns.
Artikelnummer: | 240119 |
EAN: | 9783861508144 |
Autor: | Peter Rühmkorf |
Preismerkmal: | Gebundener Preis aufgehoben |
Medium: | Buch |