ISR 2008. Pornografische Groschenromane sind das eine, selbige aus dem Israel der Nachkriegszeit, die obendrein sadomasochistische Verhältnisse zwischen vollbusigen KZ-Wärterinnen und ihren virilen Folteropfern thematisieren, scheinen aber von noch speziellerer Natur. Die so betitelten "Stalags", dünne Novellen voller expliziter Sex- und Gewaltschilderungen, finden Anfang der 1960er reißenden Absatz an israelischen Kiosken, also gerade dort, wo die Gräuel des Holocaust noch omnipräsent sind. Parallel zum Eichmann-Prozess eröffnen die morbiden Heftchen einen völlig anderen Umgang mit dem kollektiven Trauma.
Der israelische Regisseur Ari Libsker spürt in Gespräch mit Schöpfern, Verlegern und Lesern dem grotesken Kultstatus der Stalag-Literatur nach. Mit großer Sensibilität, aber auch mit der kritischen Distanz des Nachgeborenen entwirft er das Psychogramm einer Generation, die verzweifelt nach einem Ventil für den durchlebten Schrecken sucht – und sexuelle Lust an Subversion und Demütigung findet. Dokumentation von Ari Libsker.
Der israelische Regisseur Ari Libsker spürt in Gespräch mit Schöpfern, Verlegern und Lesern dem grotesken Kultstatus der Stalag-Literatur nach. Mit großer Sensibilität, aber auch mit der kritischen Distanz des Nachgeborenen entwirft er das Psychogramm einer Generation, die verzweifelt nach einem Ventil für den durchlebten Schrecken sucht – und sexuelle Lust an Subversion und Demütigung findet. Dokumentation von Ari Libsker.
Artikelnummer: | 895683 |
EAN: | 4250323722493 |
Medium: | DVD |