D 1990. Clara flieht von Leipzig in den Westen. Dort trifft sie ihren Liebhaber Artur, doch ein Psychopath greift das wiedervereinte Liebespaar an. Während Artur schwer verletzt wird, sucht Clara Zuflucht im Gasthof »Deutsches Haus« – nicht ahnend, dass dies die Brutstätte allen Übels ist. Einen Monat nach der Wiedervereinigung, am 29. November 1990, kam Schlingensiefs völlig überdrehte Abrechnung über den besinnungslosen Freudentaumel auf den deutschen Straßen in die Kinos. Der Regisseur bediente sich der allgegenwärtigen Hysterie und kreierte aus dem sinnentleerten Jubel ein sinnentleertes Schlachten. So schnell (und aggressiv) hatte seit Rainer Werner Fassbinder kein deutscher Filmregisseur gearbeitet und den Finger in die noch blutige Wunde gebohrt. Die politische und gesellschaftliche Relevanz von Schlingensiefs Schlachtfest konnte größer kaum sein. Andreas Kilb schrieb in Die Zeit vom 02.11.1990: »Christoph Schlingensiefs Antwort auf die deutsche Laubsägenpolitik: die Wiederzerstückelung von Deutschland. (...) Schlingensief [will] keine Geschichte erzählen, sondern eine Geschichte zerstören. Seine Darsteller schlachten ›Ossis‹, und der Film schlachtet Deutschland. Satire mit Alfred Edel, Udo Kier, Volker Spengler, Irm Hermann u.a. Regie: Christoph Schlingensief. Extras: Interview mit Christoph Schlingensief, Kino-Trailer, Fotogalerie, Presseschau.
Artikelnummer: | 895595 |
EAN: | 4250323717475 |